a train of thought - lost

Ich habe Freunde mitgebracht

Sie h�tte ihn �ber den Haufn gefahren, w�re sie schneller gewesen. Seit dem heutigen Tag wusste Henning es endg�ltig zu sch�tzen, dass sie in einer Spielstrasse wohnten. Eine Spielstrasse war ein Gl�cksfall f�r einen ungl�cklichen Mann. Es hatte sogar Beifall gegeben aus den Cafes, als er wie ein Westernheld aufgestanden war, sich die Hose abgeklopft und sich das Hemd reingesteckt hatte. Man hatte ihm applaudiert, seine Freude dar�ber hatte sich allerdings in Grenzen gehalten, den ersten spontanen Applaus in seinem Leben hatte er sich anders vorgestellt, er hatte eine Pers�nlichkeit sein wollen und kein Jammerlappen, der seine Freundin nur dadurch hindern konnte, ihn zu verlassen, indem er ihr vors Auto sprang. Wie man so etwas richtig machte, hatte er keine f�nf Minuten sp�ter gesehen, als Jon gegen die Windschutzscheibe knallte, einen Streifen Blut hinter sich herziehend, die Augen weit aufgerissen. Jon hatte ihm wieder einmal die Schau gestohlen, hatte wieder mal besser sein m�ssen, Jon, der neue Superstar, der ausgew�hlt einsame Held, S�ufer und Drecksack. Jon, der beste Freund, den es gab auf der Welt, hing neben Henning auf der R�ckbank und war so besoffen, dass er selbst im Auto nicht gerade sitzen konnte. Zwei Frauen fuhren zwei Kr�ppel durch die Nacht, und warum sie das taten, blieb ihre Sache. Besser, man fragte nicht. Die Antworten von Frauen entsprachen selten den eigenen Vorstellungen.

Lucy Fricke

7:08 p.m. - 2014-11-24